Wanderwochenende der Nordic-Walking-Gruppen zu den Seen rund um Eutin/Bad Malente (25.-27.09.2020)

„Man braucht Glück, man braucht auch Fortune“. Dieses oft belächelte Zitat von Altkanzler Kohl sollte sich für die 28 Teilnehmer/-innen als entscheidend erweisen. Vorab – beides trat ein. Bereits in Corona-Lockdown-Zeiten begannen Ines und Jutta mit den Planungen, immer hoffend, dass der Ausflug stattfinden würde; zumal ein Beherbergungsverbot drohte.

Freitag, den 25. September, ging es dann glücklicherweise los. Unsere Walkerinnen und Walker reisten per Bahn und Bus über Lübeck nach Eutin, begleitet von zwei Privat-Pkw. Quartier bezogen wurde im Hotel „Seeschloss am Kellersee“ in Eutin-Fissau, einem bereits 1908 als zweites Hotel am Kellersee eröffneten Haus.

Programmpunkt des Tages war die Erkundung des Sees. Während die einen die 17 Kilometer lange Rundwanderung wählten, genossen die anderen die herrliche Ruhe und Weitläufigkeit des Gewässers an Bord einer barkassengroßen Fähre. Zum gemeinsamen Fischbrötchen-Essen traf man sich zwischendurch am Anleger Malente-Seehütte. Der Kellersee liegt östlich von Malente im Lauf der Schwentine, ist 560 ha groß und bis zu 27 m tief. Er wird von der Fischerei Schwarten bewirtschaftet. Diese betreibt auch ein kleines Lokal direkt am Seeufer* (unsere Fischbrötchen-Pause). Vom Wasser aus gut zu sehen ist das „Gut Rothensande“, Drehort der zwischen 1955 und 1957 entstandenen Immenhof-Trilogie*.

Mit einem leckeren gemeinsamen Abendessen im „Fissauer Fährhaus“ gegenüber dem Hotel klang der Anreisetag schließlich aus.

Sonnabend, den 26. September, stand die Teilerkundung des Dieksees in Bad Malente an. Unglücklicherweise besteht am Wochenende keine Busverbindung zwischen Hotel und Fähranleger in Malente. Zudem hatten Taxenbetriebe abgewunken, wohl coronabedingt. Da war es gut, auf die Pkw von Kerstin und Gunther zurückgreifen zu können, die den Transfer derer übernahmen, die so früh noch nicht wandern wollten. Die übrigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer wählten den Fußmarsch nach Malente und bestaunten dabei das vorgenannte Gut von der Landseite aus.

Wie schon tags zuvor teilte sich die Gruppe am Fähranleger. Während die einen nahmen den 6 Kilometer langen Waldwanderweg um den halben Dieksee nahmen, warteten die übrigen auf die Fähre, die sie zum gemeinsamen Treffpunkt am Anleger Timmdorf bringen sollte. Der Dieksee ist 386 ha groß, bei einer Tiefe von bis zu 38 m; er wird von Osten nach Westen von der Schwentine durchflossen. Über diesen Wasserweg ist er mit den anderen Seen der Holsteinischen Seenplatte verbunden*.

Von Timmdorf aus ging es ca. 3 Kilometer weiter zum Bauernhofcafe „Radlandsichten“, wo wir Kaffee, Tee und selbst gebackenen Kuchen genossen. Frisch gestärkt traten wir hiernach den 4 Kilometer lange Rückweg nach Malente an – unterstützt durch ein Begleitfahrzeug. Auch dieser Tag endete bei bester Stimmung im „Fissauer Fährhaus“ mit einem gemeinsamen Abendessen.

Sonntag, 27. September. Wie bei den Abreisetagen unserer Wanderausflüge üblich, stand Kulturelles auf dem Programm. Ines und Jutta hatten für uns eine Stadtführung in Eutin geplant. Die 3 Kilometer Weg in die Innenstadt wurden teils gewandert, teils gefahren und das Gepäck auf dem Bahnhofsparkplatz in beiden Begleitfahrzeugen gebunkert. So hatten alle beide Hände frei, um die Stände des Bauernmarktes zu besuchen und anschließend den Ausführungen unserer beiden Stadtführer zu lauschen. Anschaulich wurde uns zur Stadtgeschichte berichtet und tiefere Einblicke in die historischen Zusammenhänge zwischen Kurfürst und Bischof auf der einen Seite und Bauern und Bürgern auf der anderen Seite vermittelt.
Natürlich kamen auch Kalauer zur Sprache, die man längst verstorbenen „Stadtgrößen“ nachsagt.

Zitat bei einem Brand in der Nacht in Eutin:

Dichter Johann Heinrich Voss:
„O Mann des Feuers gib mir Kund, wo brennt es zu so später Stund?“
Antwort des Nachtwächters:
„O Mann im Rock des Schlafes, leck‘ mich am Loch des A……“

Diese sehr informative Stunde zur Stadt Eutin verging im Fluge, und wir alle freuten uns auf das gemeinsame Mittagessen im „Brauhaus Eutin“.
Ein schöner Ausflug neigte sich dem Ende. Gegen 14:15 Uhr traten wir den Heimweg an und erreichten Hamburg gegen 16 Uhr.
Tolle Organisation, reibungsloser Ablauf, alles unter Corona-Bedingungen erfolgreich gelaufen – das zum Glück! Danke, Ines und Jutta! Gutes Wetter (bis auf gelegentliches Nieseln an den Reisetagen), alle gesund geblieben, niemand gestürzt und vor allem: Niemand hat die Teilnahme im Vorwege abgesagt – das zur Fortune!

Ein tolles Video über unseren Ausflug mit noch mehr Bildern findet ihr auf YouTube >>hier klicken.

Grüße
Gunther

PS: Diejenigen von uns, die alle Strecken gewandert sind, hatten am Schluss beeindruckende 50 Kilometer (Fr. 17 km, Sa. 25 km, So. 8 km) zurückgelegt!

* Quelle: Wikipedia