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Von Blankenese in die Oberliga: Emilia Grigorian auf dem Weg zur „Spielerin des Jahres“

Es sind diese Geschichten, die den Fußball über die Grenzen des Spielfelds hinaus strahlen lassen: Emilia Grigorian, 27 Jahre alt, aufgewachsen im Hamburger Westen, hat die Chance auf eine besondere Ehrung. Der Hamburger Fußball-Verband hat sie als Kandidatin für den Titel „Spielerin des Jahres 2025“ nominiert, über den nun die Fans bis zum 17. September online abstimmen können. Für Emilia ist die Auszeichnung mehr als nur ein sportliches Kompliment – sie ist Anerkennung für zwei Jahrzehnte Leidenschaft, Beharrlichkeit und stetige Weiterentwicklung.

 

Bereits als Kind schnürte sie die Fußballschuhe beim Rissener SV. Dort lernte sie das Spiel, das sie bis heute nicht loslässt. „Ich spiele seit über 20 Jahren Fußball – es ist einfach meine Leidenschaft“, sagt sie. Später wechselte sie zu Komet Blankenese, wo sie als Stürmerin auf Anhieb zur Schlüsselspielerin wurde. Zweimal in Folge sicherte sie sich die Torjägerkrone, führte ihre Mannschaft als Kapitänin und durchlebte mit ihr Höhen und Tiefen: den Abstieg aus der Landesliga, den Kraftakt zurück in die Bezirksliga, schließlich den erneuten Aufstieg. Es waren Jahre, die sie prägten, in denen sie lernte, Verantwortung zu übernehmen und eine Mannschaft auch in schwierigen Phasen zusammenzuhalten.

Doch irgendwann reichte es ihr nicht mehr, nur Verantwortung zu tragen. Emilia spürte, dass sie den nächsten Schritt gehen musste. „Ich hatte den Wunsch, eine Liga höher zu spielen und habe mich in meiner Nähe umgeschaut. Der FC St. Pauli war mein Favorit, weil ich die Ideologie des Vereins super finde und weil es hier für mich vielleicht noch weiter nach oben gehen kann“, sagt sie. Inzwischen trägt sie das Trikot der zweiten Frauenmannschaft der Kiezkickerinnen, wo sie bereits mit ihren ersten Einsätzen überzeugt hat. Der Wechsel ist für sie nicht nur sportlich ein Gewinn, sondern auch eine neue Perspektive: St. Pauli ist ein Verein mit klarer Haltung, der zugleich Chancen bietet, sich weiterzuentwickeln.

Die Nominierung zur Spielerin des Jahres bedeutet für Grigorian nun den vielleicht bisher größten Moment ihrer Laufbahn. „Das ist für mich eine riesige Ehre. Jetzt hoffe ich natürlich, dass viele Menschen für mich abstimmen“, sagt sie – und fügt hinzu, dass sie sich gerade die Unterstützung ihrer ehemaligen Teamkameradinnen wünscht. Ob es am Ende tatsächlich der große Titel wird, entscheidet sich beim HFV-Jahresempfang. Für Emilia aber ist schon die Nominierung eine Bestätigung all dessen, was sie seit Kindertagen antreibt: die Leidenschaft für den Fußball, die sie nie losgelassen hat und die sie Schritt für Schritt in die Oberliga geführt hat.